Die dritte Woche in Herzogenrath (28.4. - 5. 4.)

Montag, den 28. 4.: Nach 2 Wochen Ferien ist es immer so schwierig am Montag wieder aus dem Bett zu kommen. Habe es aber geschafft, und war auch sehr froh, dass ich so früh gekommen war. Obwohl am Montag kaum etwas los war, habe ich doch vieles erlebt. Die erste Klasse, die ich beobachten sollte, musste nämlich zu einer Präsentation über Cybermobbing, von der Polizei organisiert. Da bin ich dann hingegangen, und es war sehr interessant. Ich habe sofort Notizen gemacht damit ich es später (vielleicht schon im nächsten Praktikum) in einer Unterrichtsstunde umwandeln kann. Ich fand die Idee einfach genial. Wegen der Präsentation habe ich leider die 2. Stunde verpasst. Als ich dann meine Begleiter fragte, sagte er mir, dass die Stunde auch gar nicht stattgefunden hatte. Der Stundenplan hatte sich nämlich geändert. Die 3. und 4. Stunde musste ich dann leider auch verpassen, weil wir einen neuen Stundenplan planen mussten, und er nur in diesen Stunden zeit hatte. Es scheint auch so zu sein, dass am Donnerstag und Freitag auch wieder kein Unterricht stattfindet. Morgen wird also schon der letzte Tag dieser Woche für mich sein.

Dienstag, den 9. 4.: Heite war ich bei 5 Unterrichtsstunden.
Die erste Stunde wurde Deutsch an der 7. Klasse unterrichtet/ Es wurde kurz die indirekte Rede wiederholt, bevor man mit dem Zusammenfassen anfing. Es fiel mir auf, dass das alles Themen sind, die wir letztlich abgeschlossen haben. Da sagte sie zu mir, dass das natürlich logisch ist. Das sind ja Muttersprachler, wir mussten zuerst noch die Sprache lernen. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, solche Themen bei Niederländisch gehabt zu haben. Sollte aber sein, wenn ich also in zwei Jahren die Ausbildung Niederländisch mache, werde ich dies mal besprechen. Mir fiel auch auf, dass die Lehrerin in dieser Stunde viel ruhiger und geduldiger war. Sie hat die Ferien also richtig gebraucht!
In der 2. Stunde habe ich eine Niederländisch Klasse begleitet. Wir haben wieder von dem "Taalconflict in België" gesprochen. Mehr als die Hälfte hatte aber die Hausaufgaben nicht gemacht. Das ist in Deutschland also nicht anders. Die Lehrerin hat die dan alle rausgeschickt, sie sollten die Hausaufgaben dann machen. Wir haben dann weitergemacht mit den 7 Schüler, die dann noch übrig waren. Da sollten die Schüler diskutieren über den Text, den sie als Hausaufgaben gelesen haben. Sie haben alle schön diskutiert, ihr Niederländisch war echt gut. Dann hat die Lehrerin neue Texte ausgeteilt, hat mir eins gegeben, und sagte dann, dass sie zu den anderen Schülern gehen musste. Ob ich bitte die Stunde fortsetzen konnte. WUT. Da saß ich dann. Wusste nicht mal was ich machen musste. Mal gucken wie gut ich also improvisieren kann. Ich habe die Schüler den Text vorlesen lassen, damit ich inzwischen kurz selber lesen konnte, ich wusste ja nicht mal was in den Text stand. Dann habe ich immer Pausen gemacht, ließ die Schüler Wörter nachfragen, und fragte, ob sie es kurz zusammenfassen konnten, damit ich kontrollieren konnte, ob sie es richtig verstanden hatten. Wir sind dan sogar noch zu den Aufgaben gekommen, was dann eigentlich die Hausaufgaben sein sollten (wusste ich doch nicht, hab die Stunde ja nicht geplant). War dann aber nicht schlimm. Die Lehrerin sagte dann, dass nächste Woche ihre Stunden ausfallen müssen. Sie wollte das eigentlich nicht, und fragte mich dann, ob ich sie geben wollte. Sie wird mir einen Text mit Aufgaben schicken. Na, prima! Ein wenig Angst habe ich trotzdem, vor allem, weil es beim Praktikum so gelaufen hat. Na gut, es sind nette und ruhige Schüler, wird also kein Problem sein. Hoffe ich.
Als ich dann wieder ins Lehrerzimmer ging, traf ich da Brigitte, die Frau, mit der ich ganz am Anfang gesprochen hatte. Ich habe sie gefragt, ob ich nicht noch mit den ausländischen Schülern arbeiten durfte, das hatte sie vergessen. Dann hat sie mich bei dem Lehrer vorgestellt, der das macht. Ich konnte dann sofort mit in die Stunde, und der Stunde danach konnte ich mit einer anderen Lehrerin mit. Ich habe dann zuerst eine Koreanische Schülerin kennengelernt, die erst zwei Tage in der Schule war und kaum Deutsch sprach. Das hat mich richtig beeindruckt. Dann habe ich eine Zwillinge aus Ungarn kennengelernt, die schon B1 Niveau hatten. Da habe ich erst bemerkt, dass ich dieses Fach liebe. Die Schüler in den Niederlanden sind leider nicht so motiviert, aber irgendwann kriege ich auch das hin. Ich möchte aber am liebsten genau das machen, was ich an diesem Tag gemacht habe, nämlich ausländische Schüler begleiten. Ich muss mal nachfragen, an welchen Schulen es sowas gibt, dann weiß ich, wo ich arbeiten will.

Der Stundenplan kriege ich nächste Woche erst, am Montag.