Herzogenrath, die 9. Woche

Donenrstag, den 12. 6.
Die Zeit hier ist richtig umgeflogen. Ich bin jetzt nur noch 12 Tage hier. Nächste Woche fällt Donnerstag auch schon aus, 30. Juni fällt aber auch alles aus. Das einzige, was ich Schade finde, ist, dass ich eher mein Niederländisch und Englisch verbessert habe als mein Deutsch. Ein Glück, dass ich letztes Wochenende 2 Auftritte in Deutschland hatte. Da spricht man zumindest auch Deutsch, hehe... Viel ausruhen konnte ich mich deswegen aber nicht so während der Feiertage.
In der Englisch Stunde wurde vor allem "über Outsourcing gesprochen". Von den Zielen bin ich da nicht so überzeugt. Außerdem haben wir heute anderthalbe Stunde mit einem Videofragment gearbeitet, es dauerte echt lange. Er zieht alles richtig auseinander. Die Schüler müssen aber alles auf Englisch machen und sagen, also so schlecht ist das dann doch nicht. Die Schüler sprechen in zwei Unterrichtsstunden mehr in der Zielsprache als in den Niederlanden. Am Montag werde ich mit den Schülern ein Leerwerkgesprek führen. Zuerst wollte ich das am Donnerstag tun, weil ich dann eine Doppelstunde dafür habe, da hat der Lehrer mir aber gesagt, dass das schon fast die letzte Stunde des Jahres war. Alle Englischstunden fallen weiter aus wegen eines Ausflugs.
Heute hat die 2. Niederländisch Klasse alle Stoff aus der vergangenen Zeit wiederholt, also das Thema Jodenvervolging. Was sie da alles lernen, ist echt interessant. Vieles weiß ich noch nicht mal, das merke ich schon seit ich hier komme. Die lernen so viel Landeskunde da, dass die mir noch was von meinem Land lehren können. Der Lehrer hat mich erklärt, wieso sie das alles so machen. Auch in dieser Klasse gibt es eine große Zahl Schüler, die überhaupt nichts machen, nie. Wir haben dann gesprochen über Unterschiede zwischen Fremdsprachenunterricht in Deutschland und in den Niederlanden. Bei uns ist es echt nur "Sprachunterricht", Hier eher Landeskunde und Geschichte. Ich hoffe, dass ich das später in meinem Unterricht ändern kann.

Freitag, den 13. 6.
Heute habe ich mit Joo-Won im Arbeitsbuch weitergemacht. Ich habe heute wieder viel improvisiert, was uns zur deutschen Sprachgeschichte gebracht hat. Sie verstand nämlich nicht, was ein "Schauspieler" war, bis ich das Wort für sie auseinander nam und wortwörtlich übersetzte. Dann fragte sie ob das auch so mit Fernseher war, und in einer halben Stunde kamen wir dann auf Martin Luther. Sprachgeschichte ist ja auch wichtig. Ich merke aber, dass ich zu viel Englisch mit ihr rede, was nicht sein soll. Das ist aber genau dasselbe Problem, was ich während des Praktikums auch immer habe. Darauf muss ich echt achten, auch auf Grotius. Wenn man nicht aufpasst...
Bei der ersten Klasse Niederländisch sollten die Schüler für heute Sachen aufschreiben, die sie das letzte Mal in dem Film gesehen haben. Da fast keiner das gemacht hatte, hat sie die Schüler in Gruppen verteilt und müssen sie jetzt einen Wortigel machen. Das Ziel wird sie aber nicht erreichen. Das Ziel war nämlich, die Schüler, die nichts gemacht hatten, auch arbeiten zu lassen statt sie nur profitieren zu lassen. In den Gruppen wird jetzt aber heftig abgeschrieben. Schade. Gute Abwechslung der Arbeitsformen muss aber sein, davon lerne ich bei ihr sehr viel. Die Schüler passen sowieso nicht auf heute. Es sitzt ja ein Holländer im Raum, und heute Abend "wird ja Käse geraspelt".